14" Macbook Pro mit M1 Max nach 2 Wochen im Dauereinsatz

Ich habe das 2021er 14" MacBook Pro mit M1 Max-Prozessor seit dem Erscheinungstag im Dauereinsatz. Ich arbeite seitdem ausschließlich damit und ich habe meine Erfahrungen in diesem Video verarbeitet.

Ich habe für sehr viel Geld den schnellsten Apple Laptop gekauft, den sie verkaufen und hiermit beschwere ich mich, dass er zu schnell ist.

Ich habe seit dem Erscheinen des neuen MacBook Pro darauf gearbeitet. Ohne externen Bildschirm – ja die Entbehrungen, die ich für diesen Test auf mich nehme sind enorm, ich weiß aber vor allem mit sehr viel weniger Adaptern, als das vorher bedeutet hätte.

Heute berichte ich von den ersten gut zwei Wochen Zusammenleben und warum ich ihn nicht noch mal kaufen würde.

Dieser Post sollte dir und mir eine Lektion sein, dass es eine schlechte Idee ist, angeduselt und unter Zeitdruck im Auto einen Laptop zu bestellen, direkt nach der Ankündigung, wenn du von der Vorstellung nur ein paar Überschriften gesehen hast. Aber leider kann man die Dinge bei Apple ja neuerdings direkt nach der Vorstellung bestellen und das hier ist mein Job.

Ich war natürlich Beifahrer. Don't drink, drive and order MacBooks! Oder so.

Vor mir steht ein 14" MacBook Pro mit M1 Max Prozessor, 64 GB geteiltem Speicher zwischen den 10 Prozessorkernen und den 32 Grafikkernen und einer internen 2TB SSD. Das ist der schnellste Laptop, den du bei Apple kaufen kannst. Und das ist ebenfalls eine Neuheit.

Du musst im kleineren Pro-Laptop, also in diesem Fall dem 14" keine Kompromisse mehr eingehen. In der Vergangenheit gab es die schnellsten Prozessoren nur in den 15" oder 16"-Modellen. Zuletzt sogar mit zusätzlichen Kernen. Dedizierte Grafikkarten sowieso nur in den großen Geräten. Das ist jetzt alles Geschichte. Zwischen dem großen und kleinen MacBook gibt es nur noch minimale Unterschiede.

Also von dem größeren Bildschirm, Gehäuse und Gewicht abgesehen, sind die eingebauten Boxen besser, aber ich muss sagen, dass ich auch sehr überrascht war, von dem was aus dem 14" herauskommt. Apple verspricht ja auch 3D-Surround-Sound. Das würde ich so jetzt nicht unterschreiben, aber es klingt auf jeden Fall auch auf meinem Schreibtisch breiter und besser als ich das aus so einer dünnen Platte erwarten würde.

Dann bietet das 16" noch einen Modus für dauerhafte maximale Performance, bei der die Lüfterleistung immer fest hochgedreht ist. Etwas, was ich zumindest beim besten Willen nicht wüsste, wofür man es bei diesen Kisten braucht. Ansonsten ist das Ladeverhalten etwas anders, weil es einen größeren Akku hat, was gut ist, aber auch ein größeres Netzteil braucht und für die neue Schnellladung, bei der du in 30 Minuten den Akku halbvoll lädst, auch auf MagSafe angewiesen ist. Beim 14" geht es – ein entsprechendes Netzteil mit 100W vorausgesetzt – auch per USB-C.

Aber bevor wir zu den Ports kommen, eben zu den Äußerlichkeiten. Das neue MacBook Pro hat eine neue Gehäuseform.

Äußerlichkeiten

Die gleichzeitig eckiger ist, aber auch stärker abgerundet. Insgesamt ist es viel mehr eine Box und versucht nicht durch irgendwelche Kurven zu verstecken, wie dick es eigentlich ist. Die Kanten sind aber rundgelutschter als vorher. Vieles davon erinnert an die alten PowerBooks und einiges scheint auch vom PowerBook aus Titan inspiriert zu sein, sowohl was Form als auch die schwarze Tastatur angeht. Aber da reite ich nicht weiter drauf rum, weil ich merkte, dass das Titan PowerBook vor über 21 Jahren auf den Markt kam und ich mich dann direkt alt fühlte.

Ich habe ja schon im Video zur Ankündigung gesagt, dass sich Vieles wie Fanservice anfühlt, was Apple hier gemacht hat. Vieles von alten Geräten wieder aufgegriffen und mit neuen Dingen gemischt.

Der erste Eindruck, als ich den Kleinen das erste Mal aus seinem Körbchen auf den Arm nahm war die Feststellung, dass der sich aber dick und schwer anfühlte. Zugegeben, ich habe auch die letzten Monate mit dem M1 Air als Laptop verbracht, aber auch jetzt im Vergleich zu den vorherigen MacBook Pros: der hat schon schwere Knochen. Das Display ist dicker geworden. Aber aus guten Gründen, wie wir gleich sehen werden. Die Lüftung ist besser und generell gefällt mir, dass Apple sich von der Linie verabschiedet hat, dass alle Laptops so dünn und leicht sein müssen, wie es geht. Verschiedene Laptops können auf verschiedene Dinge optimiert sein und die MacBook Pros sind jetzt eben auf Arbeitsleistung vor allem mit Grafikpower optimiert. Das aktuelle M1 MacBook Air dagegen auf Lüfterlosigkeit und das 13" MacBook Pro mit M1 mit Touchbar, offenbar darauf das Produktangebot etwas wirrer zu machen.

Das neue MacBook hat dickere Füße. Es steht ein bisschen auf Stelzen. Sicher für die Kühlung besser, ich bin am ersten Tag damit zweimal irgendwo hängen geblieben und es kippelt dadurch auch etwas leichter, wenn es auf unebenen Untergründen steht. Aber irgendwie ist es mir danach nie wieder aufgefallen. Also vergesst diesen Punkt einfach. Die Tastatur ist jetzt die gleiche wie die externe Tastatur mit größeren Funktionstasten. Ist mir ziemlich egal, ob sie die halbe Höhe, gleiche Höhe oder doppelte Höhe haben. Wichtig ist: dass die Touchbar weg ist. Aber auf dem Grab der Touchbar habe ich ja schon in meinem Video zum MacBook Air getanzt.

Das ist aber alles ganz spannend, weil es ja der erste Laptop ist den Apple jetzt für die eigenen Prozessoren entworfen hat. Das aktuelle MacBook Air und das wirre MacBook Pro sind ja noch in dem gleichen Gehäuse wie vorher die MacBooks mit Intel-Prozessoren. Ich bin gespannt, wie sie aussehen, wenn sie irgendwann ein wirkliches Update bekommen.

Ports

Eine von zwei offensichtlichen Veränderungen sind die Anschlüsse. Es ist eine Rolle rückwärts in bessere Zeiten. MagSafe ist zurück und besser als vorher, weil es einfach ein USB-C-Kabel ist, dass ins Netzteil kommt. Weil einige gefragt hatten, ob das dünne Teil überhaupt was hält: es hält fast zu gut. Ich würde sagen, die stärkste MagSafe-Verbindung bisher. Damit verlierst du keinen ThunderBolt bzw. USB-4-Port mehr beim Laden. Außer du lädst über USB. Mit einem entsprechenden Netzteil reicht es beim 14" wie gesagt für die Schnelllade-Funktion. Beim 16" gibt es die nur über MagSafe, weil USB-PD aktuell meines Wissens nur 100W unterstützt. Das dürfte sich aber in Zukunft noch ändern.

Die USB/Thunderbolt-Ports hängen jetzt jeweils alle an einem eigenen Thunderbolt-Bus. Das heißt jeder einzelne kann gleichzeitig 40GBit/s liefern und es teilen sich nicht mehr zwei einen Bus wie es bei den alten MacBook Pros der Fall war. Dafür gibt es nur noch drei und keine vier mehr. Dafür ist aber ein HDMI-Port an Bord, der leider nur HDMI 2 und nicht 2.1 liefert. Der ist also eher vorgesehen, um einen Beamer oder Fernseher im Meetingraum oder im Wohnzimmer anzuschließen, als ein Hochleistungs-Display am Schreibtisch. Die müssen dann an die Thunderbolt-Ports. Bei dem M1 Max hier, könnte ich da drei von Apples 6k Cinema Displays XDR anschließen. In Ermangelung entsprechendem Reichtums konnte ich dies aber nicht für euch testen. Wir müssen Apple hier einfach glauben, dass das geht.

Ich dachte ja: "Wann brauche ich schon einen HDMI-Port, so schlimm ist es mit den Adpatern dafür auch nicht." Am Tag, als ich den hier aus seinem Weidenkörbchen hob, ging mir was in meinem Livestream-Setup kaputt und ich konnte statt des mal wieder abgerauchten Chromecasts einfach diesen Laptop anschließen. Ja, ein etwa 100x teureres Gerät. Aber ich brauchte keinen Adapter, es konnte einfach so einspringen. Wie ein Profi.

Und der SD-Kartenslot: Es ist so schön. Jedes Mal, wenn ich eine Karte aus meinem Audiorecorder oder meiner Kamera zog hatte ich diesen Schauer der mir über meinen inneren Rücken lief? Naja, das muss ich mir jetzt abtrainieren und jedes Mal, wenn ich sie einstecke, ist es ein kleines Glücksgefühl. Es ist ein SDXC-Port für UHS-2 Karten. Wenn dir das alles nichts sagt, wird dir der Port auf jeden Fall reichen. Für die ganz neuen Sachen, die du in 8K-Kameras oder 4K-Kameras mit sehr absurden Datenraten steckst, wird dies etwas zu mau sein. Für UHS-3 und SD Express-Geschwindigkeiten wirst du dann wieder einen externen Reader brauchen. Aber da kosten die Speicherkarten dann auch schnell ein drittel MacBook Pro.

Insgesamt ist es für mich schon sehr viel praktikabler und die Tatsache, dass es nur noch drei statt vier Ports sind, war für mich jetzt nicht so schlimm. Wenn diese knapp wurden, war in der Vergangenheit in der Regel ein Port mit Laden und einer mit einem Kartenleser besetzt. Also in diesen Situationen habe ich jetzt einen Port mehr. Zumindest, wenn ich das Ladekabel dabei habe. MagSafe fühlt sich zwar besser an, aber Usb-C ist mittlerweile überall in meinem Leben. Auch wenn MagSafe jetzt einfach ein Kabel ist, werde ich davon keins zum Beispiel ins Auto legen. Es lädt weder mein iPad, meine Drohne, meine Kamera, mein Mikrofon oder meinen Türschloss-Akku. Es kommt in die Laptoptasche und überall sonst habe ich USB-C-Kabel. Am Sofa, am Schreibtisch, im Auto.

Aber bevor wir zur Leistung und damit verbunden zum Akku kommen, noch die zweite offensichtliche große Änderung:

Display mit Kerbe

Ja, das Display hat oben eine Kerbe. Da drin sind Kamera, Status-LED und Sensoren für Umgebungslicht und Farbtemperatur. Und auf Produktbildern ist das eine offensichtliche Sache. Tatsächlich hängt diese aber nicht ins Bild.

Der Bereich darunter ist 16:10, wie die MacBook Displays der letzten Jahre. Tatsächlich nimmt die Kerbe also nichts vom Display-Platz weg, sondern du bekommst die Mickey-Maus-Ohren oben dazu. Wie eine typische Hochzeitsrede. Ich habe keinen Bruder verloren, sondern eine Schwester gewonnen.

Das gibt dem Betriebssystem die Möglichkeit die Menüleiste und Menüleisten-Icons in diese Ohren zu legen. Ja, das sieht auf den Bildern erstmal ungewohnt aus. Aber für mich war es von Anfang an kein Thema. Es hat nicht nur nie gestört, ich habe zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht. Ja, es gibt offenbar Ungereimtheiten in bestimmten Sonderfällen, die werden dich aber vor allem beschäftigen, wenn du virale Videos auf Twitter darüber machen möchtest. Und auch nur dann, wenn Apple das bis dahin nicht per Software angepasst hat.

Stattdessen gibt es eigentlich viel wichtigere Dinge über das Display zu sagen: Zum Beispiel wurde die Auflösung erhöht und es bietet jetzt endlich doppelt so viele Pixel wie die standardmäßig eingestellte Auflösung und damit wieder ein „echtes Retina-Display“. Es ist ein miniLED-Display, wie es vom 13" M1 iPad Pro bekannt ist und es ist fantastisch. Es ist zwar kein OLED, wo jeder Pixel einzeln Leuchtet, es sind aber sehr viele kleine LED hinter dem Display, die je nach dargestelltem Bild leuchten können. Schwarze Bildbereiche können damit auch schwarz bleiben, ohne die Kompromisse von OLED. Das Display kann zudem auch sehr hell werden. Wenn du HDR-Inhalte anschaust bis zu 1600 Nits in der Spitze und 1000 Nits dauerhaft. In der normalen Nutzung geht es nur bis 500 Nits. Und wenn du HDR-Inhalte auf dem Bildschirm hast, dann werden nur diese heller.

Wenn du also ein HDR-YouTube-Video schaust, dann ist nur der kleine Kasten auf der Website hell. Dann fühlt sich alles andere an, als würd es unter einem Grauschleicher liegen und das Auge muss sich erstmal wieder anpassen, wenn du das Video ausmachst. Das sind Leistungswerte und Erfahrungen für die du bisher das Pro Display XDR bemühen musstest. Dies kostet im besten Fall 5500 Euro, hat dann noch keinen Fuß dabei und ist komplett mit Lüftern vollgebaut. Und jetzt ist das hier drin!

Sogar besser als das ProDisplay XDR ist die Bildwiederholrate. Die ist nicht auf 60Hz festgelegt, sonder kann vom System nahtlos zwischen 24 und 120 Bildern pro Sekunde angepasst werden. Wenn du also ein statisches Bild anschaust oder eine Website liest, kann die Bildwiederholrate reduziert werden, so dass du Akku sparst. Wenn du scrollst bleibt alles scharf, wie wir das bereits von aktuellen iPhone Pros und iPad Pros kennen. Leider sind viele Apps noch nicht dafür angepasst. Nicht mal Apples Safari. Wenn es funktioniert fühlt es sich aber sehr gut an. Durch die Timeline in meinem Schnittprogramm zu wischen ist jetzt ein Zeitraffer.

Es ist so ein fantastisches Display und viele von den Problemen, von denen die Nutzer vom Pro Display XDR berichten mit Blickwinkel-Abhängigkeit oder Farbverschiebungen konnte ich hier nicht feststellen. Nur ist jetzt die Frage, was du für einen externen Bildschirm anschließt, denn eigentlich ist alles ein Rückschritt zu dem, was hier verbaut ist. Ja, wenn du kleine bewegliche, sehr helle Objekte auf absolut schwarzen Untergrund hast, siehst du ein bisschen die einzelnen Hintergrund-LED das weiße Objekt überstrahlen. Aber das ist vor allem ein Problem, wenn du explizit danach suchst. Im Alltag ist es mir nicht aufgefallen.

Achja und ich als ehemaliger 15"-Nutzer komme jetzt durch die kleineren Displayränder und die höhere Auflösung wunderbar mit dem 14" klar. Vor allem, weil es ja auch bei der Leistung kein Kompromiss mehr ist.

Leistung

Die Kiste ist schnell. Sehr schnell. Jederzeit und extrem schnell, wenn sie es sein muss. Ich werde dir hier keine akademischen Geschwindigkeitsvergleiche zeigen. Vor allem, weil ich keine Lust hatte welche zu machen. Ihr kennt diesen Kanal. Vor der harten Arbeit schrecke ich zurück, besonders in Wochen mit zwei Videos. Aber beim Exportieren von Videos ist es völlig verrückt, was hier passiert. Auch generelles Arbeiten im Schnittprogramm ist eine andere Welt. Auch mit Bearbeitungen, Farbanpassungen und Dingen, die den M1 in dem MacMini, den ich in den letzten Monaten als Hauptrechner benutzte irgendwann dazu brachten, dass alles ruckelig wurde oder ich nicht noch in einer App Bildbearbeitung machen konnte, während im Hintergrund ein Video rendert. Das alles sitzt der hier auf einer halben Aluboden-Platte ab.

Ein Export der letzten Videos geht im Schnitt auch mindestens doppelt so schnell. Ja, manchmal mache ich doch die Arbeit von Vergleichstests. Dieser Schub erlaubt im Zweifel last Minute-Änderungen zu machen oder in der Nacht von Freitag auf Samstag früher ins Bett zu kommen.

Bei der Nutzung im Alltag: im Browser, in Schreibprogrammen, im Chat, bei Mail oder Nachrichten gewinnst du aber im Prinzip nichts. Es ist ein M1-Prozessorkern. Der hier mit dem M1 Max oder auch der M1 Pro haben vor allem zahlenmäßig mehr davon als die M1-Prozessoren ohne Max oder Pro. Darüber skalieren sie die Geschwindigkeit in der Hauptsache. Das gleiche bei den Grafikkernen. Der M1 brachte eine massiv bessere gefühlte Geschwindigkeit gegenüber den Intel-Prozessoren bei Alltagsdingen. Das hat der M1 Pro hier logischerweise auch. Aber eben vergleichen mit dem Intel-Rechner. Mit einem M1-Computer wie dem Air fühlt sich das alles ungefähr gleich an. Du merkst vor allem, wie der hier davonzieht, wenn du ihn wirklich forderst und viele Kerne auslasten kannst. Adobe hat zum Beispiel endlich ein Update für AfterEffects gebracht, dass das besser ausnutzt. Und jetzt braucht das Rendern auf dem M1 Max, in Messungen die ich bei TheVerge geklaut habe nur noch 25% der Zeit, ein Viertel. Mit einem Update. Und wenn nach und nach Profi-Software angepasster wird, dann werden wir sowas sicher noch ein paar Mal sehen. Aber eben vor allem bei Dingen, die Prozessor und noch mehr die Grafikkarte auslasten können. Mit ihren bis zu 32 Kernen.

Und da muss ich sagen: bin ich vielleicht etwas übers Ziel hinausgeschossen mit diesem Laptop. Ja, der M1 Max hat die meiste Power und mein Rendern und alles andere wird jetzt super schnell. Aber das bringt auch ein paar Kompromisse: der Lüfter geht offenbar schneller an, als bei den M1 Pro Prozessoren. Versteht mich nicht falsch, der geht sehr selten an. Außerhalb meines Schnittprogramms habe ich den, glaube ich noch nie gehört. Aber er geht eben an. Und das alles schneidet auch in die Akkulaufzeit.

Und hier wird es dann kompliziert.

Akkulaufzeit

Es ist immer weniger so, dass du sagen kannst: "der Akku meines Laptops hält 6 Stunden." Oder so. Mit dynamischeren Prozessoren mit Hochleistungs- und Energiesparkernen, mit vielen Grafikkarten-Kernen und mit Optimierungen auf der Prozessorebene für es de- und encodieren bestimmter Abläufe. Machine Learning zum Beispiel oder das de- und encodieren bestimmter Videocodecs, bedeutet im Zweifel, dass wenn du ein Video in h264 oder h265 anschaust, die die Prozessor leichter verarbeiten kann, dass die Akkulaufzeit ein Mehrfaches davon ist wie lange du Videos in einem anderen codec schauen könntest. Und die Frage: "Nutzt du einen Grafikkern oder 32?" "Laufen die Lüfter oder nicht?" Es gibt so viele Faktoren. "Zeigt das Display meistens 24 Bilder Pro Sekunde? Oder 120?"

Nachdem das MacBook in den ersten Tagen alles in meiner Fotobibliothek und der SSD indiziert hat, war ich von der Akkulaufzeit wieder sehr angetan. Damit komme ich in vielen Fällen problemlos durch den Tag. Nur, wenn ich darauf schneide geht diese schnell runter. Du kannst den Akku durchaus in vier Stunden ausleeren, wenn du ihn ununterbrochen voll forderst. Das ist aber auch schwieriger, weil er jetzt leichter mal eben mit Vollgas alles wegarbeitet, was du ihm vor die Füße wirfst und dann wartet er wieder auf den langsamen Primaten mit dem viel langsameren Prozessor, der davor sitzt. Aber du kannst auch tagelang damit arbeiten. Das kommt dann eben sehr auf die Nutzung, die optimierten Programme an.

Und diese Varianz war beim MacBook Air einfach kleiner. Dadurch, dass es einfach nicht so viel Power hatte. Und ein weniger flexibles Display. Und keinen Lüfter. Und ich muss sagen, dass mir in der Hinsicht das MacBook Air sehr ans Herz gewachsen ist. Als Satellitencomputer zu einem stationären Hauptrechner mag ich die Akkulaufzeit, das kühler bleibende Gehäuse und die Lüfterlosigkeit einfach sehr.

Und ich konnte damit auch alles machen. Es dauerte nur eben länger. Als Hauptrechner und leistungsstarke Profimaschine ist das MacBook Pro allerdings genial.

Was jetzt

Und so wird mein Fazit ein bisschen ein Rumgeeiere. Das MacBook Pro ist ein absolut fantastischer Laptop. Das Air aber leider auch. Nur eben für andere Anwendungsfälle. Allein der Kartenleser macht mein Leben schon lebenswerter. Das Display und der zusätzliche Platz darauf sind als Arbeitsrechner schon sehr willkommen, von der absurden Leistung ganz zu schweigen.

Aber ich liebe eben auch das lüfterlose Langstrecken-Arbeiten auf dem MacBook Air. Der kleinere Akku der an jedem USB-C Port schnell wieder auflädt.

Und ich glaube, ich habe hier bei der Bestellung – für mich! – den falschen Kompromiss gewählt. Ich glaube, dass ich mit dem M1 Pro und dem Verzicht auf das letzte bisschen Leistung und dafür etwas mehr Akkulaufzeit und weniger Lüfter noch glücklicher gewesen wäre.

Denn jedes mal, wenn hier die Lüfter angehen, sackt in mir etwas zusammen. Wie gesagt es ist nicht oft und die Lüfter klingen auch unter Volllast so viel besser als bei meinem alten MacBook pro. Aber irgendwie fühlt sich das neue MacBook Pro dadurch eben „nur“ nach einem extrem viel besseren MacBook Pro an. Nicht mehr nach einer ganz neuen Computergeneration. Dafür aber eigentlich an allen Fronten verbessert.

Frage dich, ob du die Leistung wirklich brauchst. Und wenn die Antwort ja ist, dann greif zu. Die neuen MacBooks Pro sind fantastische Computer. In Summe der beste Computer, den ich je hatte. Wenn du auch mit etwas weniger Power auskommst und nicht die Anschlüsse oder das Display brauchst, dann nimm gerne das MacBook Air, spare Geld und bekomme ebenfalls einen fantastischen Computer. Und ich bin gespannt, wie das Air aussehen wird, wenn Apple es von Grund auf für die eigenen Prozessoren überarbeitet.