Fensterputzroboter ausprobiert: Hobot 288 im Test

Ich habe mich gefragt: was taugt eigentlich ein Fensterputzroboter? Und da ich keine vernünftige Antwort gefunden habe, entschied ich mich, den Hobot 288 auszuprobieren. Das Ergebnis war ernüchternd, aber cool anzusehen.

Heute machen wir ein Video auf das ich mich schon lange freue. Und zwar geht es ums Fensterputzen. Das ist hier dringend nötig und zwar aus zwei Gründen:

  1. Habe ich eine 1 1/2 Jahre alte Tochter, die die Fenster durchaus als horizontale Spiel- und grabbelfläche nutzt
  2. habe ich keinen großen Spaß daran Fenster zu putzen

Also habe ich mich gefragt, was taugt eigentlich ein Fensterputzroboter. Und dafür gibt es noch einen ganz anderen Grund als unsere Fenster. Wir haben nämlich ein Glasdach über der Terrasse, dass man nicht betreten darf. Das habe ich versucht mit einem Besen und einem Lappen zu wischen, weil die Vorbesitzer des Hauses das offenbar noch nicht gemacht hatten. Allerdings habe ich da ein Reichweitenproblem. [Keine Arme, keine Kekse]

Und bevor ich jedes Jahr jemanden beauftrage mit SPezailequipment unser Dach zu säubern oder mir selbst Spezialequipment zu kaufen, habe ich mir gedacht: warum soll ich etwas tun, wofür es Roboter gibt. (Was ja auch irgendwie Spezialequipment ist)

Nach kurzer Recherche bin ich bei diesem Gerät gelandet, dass bei Amazon auf den vertrauenserweckenden Namen Hobot 198 Hobot 288 hört und jetzt bin ich etwas verwundert, dass auf der Packung Hobot 268 steht.

Aber wir wollen uns nicht von Details aufhalten lassen. Heute probieren den für die Verschiedenen Anwendungsfälle aus und ich bin auch sehr gespannt. Das ist mal wieder ein Video bei dem ich keine AHnung habe, wie es ausgeht. Aber das finden wir jetzt raus. Viel Spaß.

So, kommen wir also nach einer gewissen Nutzung und etwas experimentieren zu meinen Erkenntnissen.

Für meine Nutzung auf dem Dach ist der Hobot völlig ungeeignet ungeeignet. Die Verschmutzung ist schnell mal zu groß. Wenn ein Vogel sich entleert oder Dreck aus der Regenrinne da drauffällt, verteilt der das schön überall statt sauber zu machen. Außerdem hatt ich nicht bedacht, dass ich das Fenster ja trotzdem einseifen müsste, und da komme ich an viele Stellen ja nach wie vor nicht dran. Das war mein Denkfehler.

Dann hatte er aber auch massive Probleme seine Position zu verstehen und das ganze Dach abzufahren. Und außerdem hatte ich das gefühl, dass er auf dem dach zu viel grip hatte. der hat ja eine saugleistung, die ihn an einer senkrechten scheibe hält, wenn er jetzt auf einer fast waagerechten scheibe fährt, ziehen ihn ja die saugleistung und die schwerkraft auf die scheibe und dann wurde es schnell mit den gummireifen zu rutschig, weil er sich gleichzeitig zu fest an die scheibe gesaugt hat.

Insgesamt fans ich schwierig für die nasswisch-feudel die scheibenfeuchte zu dosieren. Also klar, wenn ich das vorher anständig mit einem wischer oder lappen verteile löse ich den dreck sogar noch mit an, aber dann habe ich die scheibe auch zu 3/4 von hand gewaschen.

wenn das wasser zu ungleich aufgebracht ist, sackt der der kleine gerne gerne mal ab und lässt teile der scheibe aus.

Auf der ganz dreckigen Scheibe war mir glasklar, dass eine wischtehnik, die erst ein trockenes tuch und dann ein feuchtes tuch über eine dreckige scheibe zieht, nicht zu einem guten ergebnis nach einem bzw. zweimal fahren führen wird. Tatsächlich war ich da sogar überrascht. Überall dort, wo er gewischt hat, war eine deutliche verbesserung zu sehen. allerdings hat die zweite fahrt dann nicht so viel mehr gebracht.

Die Navigation war auch enttäuschend vor allem auf dem Dach aber auch auf den normalen quadratischen scheiben. wie man sich da so „verfahren“ kann, ist mir schleierhaft. Und die Ränder wurden in den meisten Fällen auch auslassen. Er soll ja auch da wieder ankommen, wo man ihn losgeschickt hat. Das ihat exakt kein einziges mal geklappt. wenn du also ein großes, feststehendes Fensterelement hast, spielst du russisches hobot-roulette, weil er vielleicht einfach am anderen ende anhält und du ihn nie wieder erreichen kannst.

Dann aber der schlimmste Punkt: die reinigungsleistung. Oder vielmehr die Abwesenheit davon. Erst mit ganz wenig reinigungsflüssigkeit und auf einem gut vorgeputzten fenster waren die ergebnisse okay. Ansonsten blieben immer irgenedwelche schlieren und festere flecken wurden bestenfalls in der breite oder höhe verwischt, meistens aber unbearbeitet gelassen. Da der den dreck ja auch nur mit dem Tuch rumschiebt, bleibt mindestens in der endposition irgendwas zurück, wenn man ihn abzieht.

Und ich brauche keinen Roboter, der meine sauberen Fenster putzt. Aber selbst da ist es dann schon eine menge babysitten, den roboter von einem fenster zum anderen zu heben, die tücher zu wechseln, wenn man dann draußen erstmal trocken den staub wegwischen will und dann noch mal nass bzw. feucht zu wischen. Und selbst dann muss ich gestehen: würde ich lieber klasschisch fenster putzen.

Dann der Vergleich mit dem Kärcher-Wisch-Dingsi: Das kam jetzt für den Hobot zu einem ungünstigen zeitpunkt, dass Kärcher mir das geschickt hat. Aber ich habe das gefühl damit schneller und sauberer zu putzen. Ich muss etwas mehr aufpassen, damit das ganze streifenfrei bleibt. aber mit etwas übung klappt das langsam etwas besser.

und ich habe noch mal einen vergleich gemacht und jeweils ein fenster mit dem hobot und eins mit dem kärcher-sauger gemacht und hier das ergebnis. ich muss es zwar selber machen, es geht aber schneller und sauberer und mit weniger ärger. ich muss ihn nicht in jedem zimmer wieder an den strom anschließen, theoretisch ja noch das fangseil festmachen, was ich direkt abgebaut habe.

falls dich noch ein video zu dem kärcher-ding interessiert, schreibt es mir in die kommentare.

Die Steuerung mit der Fernbedienung ist ewtas wirr, es gibt den automatikmodus in drei von vier richtungen und manchmal fährt er trotzdem in eine andere richtung los. außerdem nimmt der roboter manchmal keine signale an. Die App hat im Prinzip die gleichen Tasten aber zusätzlich noch Mitteilungen, die mir warnhinweise geben, die meine version des roboters gar nicht betreffen. dafür klappt in die signlübermittlung etwas zuverlässiger als bei der Infrarot-Fernbedienung

Also ich würde lieber von Hand wischen oder mit der Hilfte eines Wischsaugers und mir fällt auch niemand ein, dem ich den Hobot 288 empfehlen würde. Nach meinem dafürhalten ein gänzlich überflüssiges Produkt, was aber nicht an der Idee eines Scheibenwischroboters liegt, sondern an der Ausführung in diesem fall.

Der funktioniert höchstens als homöopatischer wischroboter auf bereits sauberen fenstern. Bisher ein ernüchterndes zwischenergebnis bei den scheibenwischrobotern.

Das lässt mich etwas an den fast 5 Sternen zweifeln, die die kiste durchschnittlich bei Amazon bekommt. Oder ich habe mich zu blöd angestellt.