Nuki Smart Lock 3.0 Pro ausprobiert
Ich hatte die Gelegenheit das Nuki Smart Lock 3.0 Pro vorab auszuprobieren und heute teile ich meine ersten Eindrucke mit dir. Das neue Nuki gibt es in zwei Ausführungen, zwei Farben und mit einem komplett neuen Fenstersensor daher.
Nuki hat gerade Version 3 ihres Smartlocks angekündigt und ich habe es in der letzten Zeit ausprobiert. Konkret habe ich die Premium-Variante des neuen Smartlocks an der Tür: das Nuki Smartlock 3.0 Pro inklusive Türsensor.
Heute werfen wir einen Blick auf das neue Nuki Produktangebot an, ich berichte von den neuen Geräten und dann gebe ich eine Meinung zu den Neuerungen ab.
Wenn du dir gerade ein Nuki 2 im Rahmen eines Deals gekauft hast, würde ich mich nicht zu schlecht fühlen. Zumindest auf dem Papier hat sich nicht so viel geändert. Jedenfalls nicht vom Nuki 2 zum Nuki 3. Außer dass das die Preisempfehlung jetzt offenbar 50€ günstiger ist: für 150€ bekommst du das Smart Lock 3.0, neue Pro-Variante kostet 249€ und der neue Türsensor 39€. Damit ist das neue Nuki gleichzeitig billiger und teurer als das Alte.
Das Pro hat Powerpack eingebaut, das Akkupack, dass bisher ein kostenpflichtiges extra war. Und es hat Wifi eingebaut, so dass es für einige Funktionen keine zusätzliche Bridge braucht. Du kannst aber das normale 3er kaufen und dann die Bridge als Extra, wenn das bei dir funktechnisch irgendwie besser ist. Du kannst auch das Powerpack weiterhin kaufen. Äußerlich hat sich auch nichts gravirendes geändert, so wenig, dass du das alte Powerpack auch mit dem neuen benutzen kannst. Aber eine Änderung gibt es doch: Das Nuki ist jetzt standardmäßig weiß. Das gab es ja mal als limitierte Edition des Smartlock 2.0. Das 3.0 ist jetzt immer weiß, außer du kaufst das Pro, da kannst du die Farben aussuchen. Solange es schwarz oder weiß sein soll
Wenn du von einem früheren Nuki upgradest, ist die Montage tatsächlich albern einfach. Dann ziehst du einfach das alte Nuki von der Montageplatte ab und setzt das neue drauf und bist fast fertig. Der alte Türsensor hat jetzt ausgedient. Statt einer kleinen Magnetwarze, die du schon ziemlich im Sichtbereich aufhängst, damit das Nuki am Magnetfeld sehen kann, ob die Tür offen oder geschlossen ist, klebst du den neuen Sensor, der jetzt aber ein extra Zubehör ist, oben auf die Tür.
Weil die Lautstärke bei Nuki immer ein Kritikpunkt war, habe ich den Vorgänger und das Neue im direkten Vergleich ausprobiert. Das neue ist leider und vor allem etwas weniger schrill. Aber nicht flüsterleise.
Gemischtes Update
Ich muss sagen, ich habe ein paar gemischte Gefühle beim Nuki Smart Lock 3.0 in der Pro-Variante. Das aktualisierte Design ist in meinen Augen vernachlässigenswert. Ja, das gebürstete Aluminium sieht besser aus und fühlt sich besser an, als das Plastik vorher. Der Druckpunkt der Taste am Gerät ist verbesser, aber die drücke ich so selten, dass es mir egal ist.
Was mir wichtiger gewesen wäre, wäre ein aktualisiertes Design im Zusammenspiel mit dem Akku. Es wertet die Optik insgesamt schon ab, dass da unten dieses knubbelige Ding mit dem USB-C-Port raushängt. Beim Vorgänger konnte ich das noch verstehen, weil das PowerPack nachträglich erschienen ist. Mit dem Update hätte das gern glatt gezogen werden dürfen. Ganz gut gefällt mir aber auch das komplett weiße Gehäuse des nicht-Pro. Ansonsten ist schön, dass es beim Pro jetzt die Farbauswahl gibt und erstmals auch die Bridge und den Opener in Weiß gibt.
Bei der Mechanik kann ich eine Verbesserung attestieren, aber das ist jetzt auch kein Unterschied wie Tag und nacht. Ja es ist leiser, ja es klingt besser, aber ich würde vermuten, dass das ohne den Videobeweis hier im Haus niemandem ausgefallen wäre.
Was du aber merken wirst ist der neue Türsensor. Der war offenbar nötig, weil der Magnet vorher nicht zuverlässig funktionierte. Das kann ich mit meiner Praxiserfahrung bestätigen. In der Testphase hatte ich mit dem Neuen auch ein paar Hakeleien, aber seit dem letzten Firmwareupdate funktioniert das zuverlässig – wie gut das im Dauereinsatz funktioniert, wird sich in der Zukunft zeigen. Allerdings bringt der neue Sensor natürlich auch eine zusätzliche Wartung. Du musst auch dort die Batterie wechseln und der Sensor ist jetzt ein kostenpflichtiges Zubehör, das dich noch mal 40€ kostet. Für Bestandskunden soll es im Frühjahr ein Updateprogramm geben, in dem du den Sensor kostenlos bekommst, wen du von einem Nuki der 1. oder 2. Generation upgradest. Der Sensor ist aber auch nicht unbedingt notwendig, du verlierst nur ein paar Automatiken wie die Möglichkeit dass automatisch abgeschlossen wird, wenn du die Tür schließt. Das geht natürlich nicht, wenn das Nuki nicht weiß, dass die Tür geschlossen ist.
Was ebenfalls zu kürzerer Akkulaufzeit führen dürfte, ist das eingebaute Wifi-Modul im Pro-Modell. Das ermöglicht jetzt sicher den EInsatz dort wo bisher keine Steckdose in Bluetooth-Range war um die Bridge zu benutzen. Wenn du eine Gartenhaus-, Kellertür oder das an irgendeiner Lagerhalle einsetzen willst. Aber für meinen Anwendungsfall an der Haustür sehe ich keinen zu großen Fortschritt. Außerdem ist enttäuschend, dass der Opener – zumindest aktuell – nicht mit dem Wifi-Modul zusammenarbeitet sondern weiterhin die Bridge erfordert. Wenn du aber schon eine Bridge hast oder dir eine dazu kaufst, kannst du offenbar aufgrund der neuen Optimierungen von einer etwas längeren Akkulaufzeit profitieren. Ist dann aber auch ein teurer Spaß.
Und Thread, Matter oder HomeKey?
Wirkliche Neuerungen suchst du vergebens. Es ist kein Thread-Funkmodul verbaut und auch NFC fehlt um Zukunft HomeKey nachrüsten zu können. Da wäre aber ohnehin die Frage, ob das mit NFC funktioniert, wenn du nur auf der Innenseite der Tür einen Klotz hängen hast, der im Zweifel durch den ganzen Tür- und Schließmechanismus vom Handy oder der Uhr abgeschirmt ist. Und auch beim Matter-Support würde ich nicht meine Luft anhalten. In der Vergangenheit ist Nuki nicht unbedingt dadurch aufgefallen Funktionen per Softwareupdate nachzurüsten. Nicht mal versprochene Features wie den Zigbee-Zugriff auf das Smart Lock 2.0.
Meinung
Das Nuki Smart Lock 3.0 ist Modellpflege und ein etwas angepasstes Produktangebot. Der Einstieg ist jetzt günstiger mit einer UVP von 150€ für das Nuki ist der Einstieg noch mal deutlich günstiger geworden und du bekommst ein Smart Lock mit den wichtigsten Komfortfunktionen inklusive HomeKit-Integration. Wenn du auch Alexa oder Google Assistant nutzen möchtest, brauchst du die Bridge, genau wie für den Fernzugriff und einige weitere Komfortfunktionen. Aber um zu sehen, wovon ich spreche, wenn ich vom großen Komfortgewinn rede, reicht diese Variante aus.
Wenn du mehr ausgibst, ist der Vergleich etwas komplizierter. Wenn du mit dem eingebauten Wifi-Modul lebst, wird es ebenfalls günstiger, wobei dir dann der Türsensor im Vergleich zu vorher fehlt. Der ist dafür zuverlässiger, braucht aber Batteriewechsel. Beim großen eine Bridge dazuzukaufen ist ein bisschen Verschwendung, weil du das interne Modul dann nicht nutzt. Wenn du aber das günstige Nuki nimmst, und eine Bridge extra kaufst, bezahlst du das gleiche wie beim großen, bekommst aber den Akku nicht. Es ist alles nicht so einfach und bleibt Schrödingers Preisgestaltung: ein Nuki zu haben wird gleichzeitig günstiger, wenn du mit einem der Pakete lebst und teurer, wenn du den Türsensor willst.
Allerdings ist es in meinen Augen wirklich eine Modellpflege und als Besitzer des Vorgängers würde ich mir sehr genau überlegen, ob sich das update lohnt. Alle, die jetzt einsteigen bekommen weiterhin ein gutes und zuverlässiges Smartlock mit dessen Vorgänger wir hier seit zweieinhalb Jahren sehr zufrieden leben. Das nach meiner bisherigen Erfahrung Datenschutztechnisch am angenehmsten ist, weil nicht jeder Gast einen Account anlegen muss und sie großen wert auf Datensparsamkeit und Sicherheit legen. Das auch gleichzeitig an mehr Türen funktionieren dürfte als alle vergleichbare Produkte, weil es mit dem Nuki Opener auch eine Antwort für Etagenwohnungen gibt.
Ja ich hätte mir einen etwas größeren Schritt gewünscht. In meinen Augen ist das eher ein Nuki 2.5 aber so ist das mit Wünschen… sie zerschellen an der Realität.