Acht Tage im Mai – Volker Ullrich

Mich faszinieren ja Einblicke in das Leben und den Alltag zu anderen Zeiten der Geschichte. Als ich bei Marcel von Ullrichs Buch las, habe ich es mir umgehend zugelegt und teilweise als Hörbuch beim Buddeln im Garten verschlungen.

Das Buch beschäftigt sich mit der kurzen Zeitspanne zwischen dem Selbstmord Hitlers und der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht (Spoiler!).

Ich hätte nichts dagegen gehabt, hätte Hitler sich früher umgebracht und wir damit ein doppelt so dickes Buch »Sechzehn Tage im Mai« bekommen hätten. Das Buch ist gut geschrieben und wenn die kurze Zeitspanne verlässt um die MOtivation oder die Folgen des Handelns einzelner Personen zu erklären, dann passiert das aus gutem Grund.

Insgesamt ein faszinierender Einblick mit jeder Menge neuer Informationen. Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, jemals viel über diese „Zwischenzeit“ erfahren zu haben. In meinem Kopf folgten auf das Ende Hitlers relativ direkt die Nürnberger Prozesse. Einmal genauer die Mechaniken zu verstehen, wie es zum Kriegsende kam und warum der Krieg nicht schon lange beendet wurde, als klar war, dass man ihn nicht gewinnen würde, fand ich sehr spannend.

Auch die Ängste und das Verhalten der Bevölkerung während dieser Tage – aber auch im Anschluss – genau aufgezeigt zu bekommen und wie die direkte Verdrängung einsetzte. Faszinierende Lektüre.

★★★★★