Philips Ambilight vs. Philips Hue Sync Box im Vergleich

Ich habe die letzten Wochen mit einem Philips Ambilight-Fernseher gelebt und für den direkten Vergleich eine Philips Play HDMI Sync Box angeschlossen.

Produkte im Video

Philips Ambilight vs Hue Play HDMI Sync Box

Heute schauen wir uns die beiden populären Möglichkeiten an, um die wichtigste Frage der Menschheit zu klären: wie bekomme ich Licht mit meinem Fernsehbild synchronisiert

Dafür vergleiche ich hier Philips Ambilight –mit und ohne weitere externe Leuchten – mit der Philips Hue Sync Box mit den neusten Updates, die mehr HDR-Formate unterstützen.

Ich zeige dir die Unterschiede, die Gemeinsamkeiten und warum ich gerade zweimal Philips geschrieben habe habe, aber keines der Produkte von Philips ist.

Kurz der Hinweis, dass mir die HDMI-Sync-Box und auch die Ambilight-Fernseher für dieses Video zur Verfügung gestellt wurden und zwar beide nicht von Philips. Weil Philips zwar auf vielen Geräten draufsteht, aber das inzwischen alles verschiedene Firmen sind. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.

Dadurch sind ähnliche Dinge, wie zum Beispiel die Leuchtmittelplatzierung, komplett anders gelöst. Aber bevor wir die ansprechen kurz ein paar grundsätzliche Dinge, weil ich die hundertfach unter dem ersten Video zur Sync-Box gefragt wurde:

Die Sync-Box ist ein Gerät, dass zwischen ein Gerät mit HDMI-Ausgabe und den Fernseher geschlossen wird, das Bild analysiert und die Farben der konfigurierten Leuchtmittel entsprechend Ablaufen lässt.

Das bedeutet, dass das nicht für die Inhalte deines Fernsehers funktioniert. Also wenn du die SmartTV-Funktionen deines Fernsehers benutzt, kannst du die Sync box damit nicht verwenden. Du brauchst dann ein externes Gerät, wie AppleTV, FireTV, Konsole, Fernsehempfänger.

Außerdem können Philips Hue Leuchtmittel nur eine Farbe zur Zeit darstellen. Das schließt auch den LightStrip ein. D.h. wenn du den unterm Fernseher hast – wie ich – kann der zwar jede Farbe anzeigen, aber nicht Links Rot und rechts Grün.

Das sieht beim Philips Ambilight Fernseher anders aus: hier ist die Leichtsteuerung in den Fernseher eingebaut. D.h. er kann logischer Weise auch das Bild seiner eigenen Apps analysieren und die Farben entsprechend einstellen und außerdem kann er jede LED gezielt ansteuern.

Das bedeutet, dass wenn du ein Farbrad siehst, kann der Ambilight-Fernseher das ganz gut abbilden. Wie gut das mit der Sync-Box geht, hängt von deinen Lichtquellen ab.

Das bedeutete in meinem Testaufbau, dass du mit Ambilight mehr das Gefühl hast, dass du das eigentliche Bild erweiterst, weil es wirklich auch Verläufe um das Bild herum gibt und das feiner unterteilt ist.

Wenn du dein Ambilight-Setup mit Hue-Leuchten erweiterst, können diese logischer Weise wieder jeweils nur eine Farbe darstellen.

Jetzt wo das aus der Welt ist, können wir uns um die Leuchtmittelplatzierung kümmern.

Leuchtmittelplatzierung

In beiden Fällen brauchst du eine Hue Bridge und zwar die aktuelle „quadratische“. Mit der Hue Sync Box steuerst du das alles über zwei Apps. In der klassischen Hue-App verwaltest du deine Entertainment-Bereiche mit bis zu 10 Leuchtmitteln und in der Hue Sync App steuerst du dann das Verhalten der Syncronisierung. Du kannst die Entertainment-Bereiche aber auch ohne die Sync-Box zum Beispiel von einem Computer aus steuern.

In den Entertainment-Bereichen kannst du die Leuchtmittel relativ zum Bildschirm im Raum platzieren und dann in drei Höhenstufen angeben, ob die Leuchtmittel auf Deckenhöhe, Fernsehhöhe oder Bodenhöhe sind. Da muss man manchmal etwas lügen für das beste Ergebnis. Aber verratet es nicht weiter. Mein Lightstrip hinterm Fernseher ist zwar auf Fernsehhöhe, aber ich habe behauptet, dass er auf Bodenhöhe ist. Aber psst.

Das ganze ist relativ intuitiv bis auf die Höheneinstellung, durch das drauf tippen.

Bei dem Ambilight-Fernsehern sieht das ganze anders aus. Da wählst du aus einer Liste von 27 Leuchtmitteln aus, welche mit dem Fernseher synchronisiert werden sollen. Dann gehst du bei jeder einzelnen rein und platzierst die mit diesem Schieberegler auf diesem Kreis. Der ist bei mir unterbrochen, weil ich nur einen dreiseitigen Ambilight-Fernseher habe. Es gibt auch welche, wo das Ambilight einmal komplett rumgeht, die sind dann eher für die Wandmontage geeignet.

Du musst also für dich selbst übersetzen, welches Leuchtmittel mit welcher Ambilight-Position des Lichtkreises übereinstimmt. Wenn du zum Beispiel etwas hast, was weit oben aber sehr weit zu Seite aufgestellt ist, würde ich das weiter oben bevorzugen vor einer weiter rechten Position. Man sollte ohnehin aufpassen mit Positionen die zuweit rechts sind.

Du willst ja im Zweifel, dass die Leuchte in der Farbe des Himmels leuchtet und der ist in der Regel oben zu sehen.

Generell muss ich aber feststellen, dass zu weit abseits vom Fernseher platzierte Leuchtmittel eher stören, als das Erlebnis zu verbessern. Aber dazu gleich mehr bei den Berichten aus der Praxis.

Dann gibt es noch ein paar Besonderheiten: Ein Ambilight-Fernseher kann für jedes Leuchtmittel eine separate Helligkeit steuern. Bei der Sync-Box lässt sich das nur global einstellen.

Steuerung

Wenn dein Fernseher CEC, HDMI ARC und Co. unterstützt – du also nicht so eine alte Möhre hast, wie ich beim letzten Mal – dann kann das alles ziemlich automatisch funktionieren. In meinem Fall schalte ich den Apple TV ein, der schaltet die Sync Box ein, die schaltet den Fernseher ein und der schaltet die Sonos Arc ein. Ich brauche also nicht mehr als die eine Fernbedienung.

Bei der Sync Box kannst du die Funktionsweise jederzeit in der App anpassen, wenn dich Helligkeit und Intensität gerade stören.

Beim Fernseher sind die Sachen alle per Fernbedienung im Menü zu steuern. D.h. Du brauchst zwar kein Handy aber es ist alles auch deutlich langsamer.

Du kannst beim Fernseher aus jeder Menge Voreinstellungen auswählen, bei der Sync Box aus deutlich weniger. Aber da ich nicht auf dem Fernseher zocke, rühre ich das in beiden Fällen nicht an.

Intensität und Helligkeit bei der Sync-Box steuere ich schon häufiger nach. Am Fernseher, gerade wenn der im reinen Ambilght-Modus läuft, ohne die zusätzlichen Hue-Geräte, justiere ich nie nach.

Es gibt noch ein paar obskurere Einstellungen, aber ein normaler Nutzer will ja auch einfach fernsehen und keine Ausbildung Lightjockey machen.

Mit den kürzlich erschienenen Updates für die Sync Box gibt es aber noch ein paar ganz coole Steuermöglichkeiten: du kannst die Sync-Box jetzt mit Sprachassitenten steuern und Siri-Shortcuts sind jetzt auch an Bord. Letzteres macht es unendlich automatisierbar. Selbst wenn der ganze moderne CEC-Kram nicht geht, kannst du Automationen bauen, wo die Box schaltet wenn du den AppleTV anmachst. Du kannst nach Sonnenuntergang automatisch die Helligkeit höher stellen oder du klebst NFC-Tags hinters Sofa und passt damit die Intensität an

Das geht dann eben alles nur mit der Hue-Box.

Unterstützte Inhalte

Durch die Updates kann die Hue Sync Box jetzt auch Dolby Vision und HDR 10+. Also ich würde sagen, beide Setups unterstützen aktuell alle gängigen Videoformate. Vorausgesetzt du kaufst einen aktuellen Ambilight-Fernseher mit HDR und allem.

Dabei fährst du sowieso einfacher, weil Ambilight alles unterstützt, was dein Fernseher wiedergeben kann.

Umgekehrt halte ich bei der Sync Box für wahrscheinlicher, dass sie auch für zukünftige Formate aktualisiert wird, soweit der verbaute chip das hergibt. Das jüngste Update ist ein Beweis, aber wie gesagt: aktuell würde ich behaupten fehlt auch nichts mehr.

Preis

Ein Ambiligt-Fernseher Ist nicht mehr so viel teurer als ein Fernseher ohne. Bei der Sync-Box hast du einmal den Anschaffungspreis von 250 €. Dazu kommen dann noch die Leuchtmittel weil du hier ja quasi von null anfängst. Ein Set aus drei Hue Play schlägt immerhin auch noch mal mit knapp 200 € zu buche. Alle weiteren Hue-Lampen die du mit ansteuerst wären ja in beiden fällen im Zweifel notwendig.

Die Frage ist also: willst du sowieso einen neuen Fernseher kaufen? Dann fährst du sicher mit einem Upgrade auf Philips Ambilight günstiger. Oder bist du mit deinem generellen Setup relativ zufrieden und willst du es nur durch mehr Licht ergänzen? Dann ist die HDMI-Sync-Box sicher eine gute Option.

Außerdem: wenn du unbedingt einen Fernseher haben möchtest der nicht von Philips hergestellt wird, weil du andere Features willst, die Philips aktuell nicht bietet, dann ist Ambilight sowieso keine Option.

Farberlebnis in der Praxis

Der Vergleich ist vielleicht etwas unfair, weil Ambilight eben die LED separat ansteuern kann und dadurch ist das eingebaute Ambilight viel sanfter und mehr eine Erweiterung des Bildschirms als es mit der Hue Sync Box der Fall ist.

Hier würde ich empfehlen mindestens 3 der Hue Playbars einzusetzen um wenigstens für links rechts und oben eine separate Farbe zu haben.

Wenn du den an die Wand hängst wahrscheinlich eher 4 um ein halbwegs vergleichbares Ergebnis zu haben. An einem einzelnen Netzteil lassen sich bis zu drei von den Teilen anschließen. Aber auch das Netzteil der Sync-Box hat noch 2 Anschlüsse frei. Das ist ganz gut mitgedacht. Aber wenn du jetzt auf die Idee kommst, dir 5 oder 6 davon zu kaufen, hast du schon einen weiteren Ambilight-Fernseher bezahlt. Ich hatte jetzt gerade 4 zur Hand und habe die hier hinter meinem Fernseher aufgebaut. Das geht schon in eine Richtung, die dem Ambilight nahe kommt.

Zusätzlich besteht mein Testsetup aus einem Lightstrip am Fernsehtisch, zwei Stehleuchten auf beiden Seiten des Fernsehers – eine davon zweiflammig – eine Hue in einer Kugelleuchte und eine Hue Go. Damit reize ich das Hue Entertainment-Limit von 10 Leuchtmitteln an der Syncbox voll aus.

Das Setup verwende ich so für beide Varianten auch am gleichen Fernseher und in beiden Fällen liefert ein AppleTV das Bild. Damit sollten wir einigermaßen ähnliche Voraussetzungen haben. Beim Ambilight-Stup sind die Hue Play Light Bars außen vor

Ich würde sagen, wir schauen uns mal 3 sinnvolle und realistische Setups an und eins, das quatsch ist:

  1. Den Ambilight-Fernseher allein
  2. Die Hue Sync Box
  3. Und den Ambilight-Fernseher + Hue

Und dann können wir noch mal den Ambilight Fernseher mit der Sync Box laufen lassen. Auch wenn das quatsch ist und niemand das normalerweise so machen werde.

Der Ambilight Fernseher allein

Der Ambilight Fernseher allein ist natürlich die einfachste Variante, was Aufbau und Verwaltung angeht.

Gleichzeitig ist das das günstigste Setup, weil du eben nur den Mehrpreis eines solchen Fernsehers bezahlst. Ich war hier schon sehr angetan. Gerade Abends kommt da schon ordentlich licht heraus und das ist ein sehr angenehmes Setup und das licht wird sehr sanft und gut aufs bild abgestimmt ausgegeben, selbst, wenn du die Anpassung ans bild etwas schneller und direkter stellst.

Die Hue Sync Box

Die Hue Sync für den Gleichen Inhalt ist schon harscher aber lässt sich deutlich heller regulieren. Jedenfalls mit den 4 Hue Play

Wenn du etwas ruhiges schaust, kommst du allerdings auch etwas schneller an den Punkt, dass die langsamen Farbwechsel etwas ruckartiger wirken. Ich muss gestehen, dass das in meinem Haushalt nur mir aufgefallen ist, aber das hat manchmal minimal gestört, vor allem, weil ich ja vom Ambilight weiß, dass es sanfter geht.

Ich habe auch versucht an den externen Bildquellen mit Bildinterpolation zu experimentieren. Das machte es gefühlt etwas sanfter, aber ich ertrage die Bildartefakte nicht, die das hervorruft. Ich verstehe nicht wie andere Menschen das nicht sehen. Wenn ich bei anderen Leuten auf deren neuen Fernsehern etwas schaue, bluten mir häufig die Augen, ohne dass die etwas merken. Vielleicht ordnet das aber meine Probleme etwas besser ein: für die meisten sollte das kein Problem sein. Nur wenn du sehr penibel bist, könnte dich das manchmal etwas stören.

Ambilight mit Hue

Da in diesem Modus auch langsame Farbwechsel flüssiger sind, als bei der Sync-Box kann es ja nicht an den Hue Lampen liegen. Ich weiß nicht, ob der Fernseher mehr oder besser interpolieren kann oder mehr Bilder in die Zukunft schaut. Man sieht es im Video leider nicht so gut, da es hier nur 30 Bilder und YouTube-Kompression sind.

Fazit

Was haben wir gelernt?

Ambilight wirkt etwas runder, ist aber sicher nicht für jeden eine Option. Die Steuerung der Anpassungen ist bei der Sync-Box angenehmer mit der App und gerade jetzt mit Siri Shortcuts lässt es sich super in viele Setups integrieren. Das ist deutlich angenehmer als sich mit der Fernbedienung durch irgendwelche Menüs zu hangeln.

Wenn du dich für die Sync-Box entscheidest, solltest du wahrscheinlich auch ein paar Hue play dazu besorgen. Die sind heller und von der form besser geeignet als zum Beispiel die Lightstrips.

In jedem Fall wird es ein größerer finanzieller Mehraufwand, als beim nächsten Fernseher einfach zu einem mit Ambilight zu greifen. Aber vielleicht fällt das für dich aus anderen gründen raus. Weil Philips eine bestimmte Funktion nicht bietet oder sonst irgendwas.

Für mich ist das ja gerade ein Experiment auf der Suche nach meinem neuen Fernseher. Ich will jetzt verschiedene Sachen ausprobieren und dann entscheiden, was mein neuer Fernseher sein soll. Das heute ist das erste Video aus dieser Abenteuerreise. Wenn du den weg mit mir gehen willst, bei dem ich herausfinde, ob ich OLED oder LCD will, wie wichtig welche Funktionen sind, und ob nicht auch ein Beamer eine Option ist, dann solltest du den Kanal abonnieren.

Die wichtigste Frage bei der ganzen Lichtquellen um den Fernseher herum-Geschichte ist ja: braucht man das. Die etwas weniger wichtige Frage ist: lohnt sich das.

Ich kann nur sagen, dass ich das schon sehr angenehm finde, wenn das Wohnzimmer etwas mitgebt. Ohne das es sich zu sehr in den Vordergrund spielt. Das war auch eine Lektion, dass ich keine Lichter im Augenwinkel brauche, das lenkt nur ab.

Aber zumindest bei mir führt es dazu, dass ich schon sehr gern einen Philips Ferseher hätte, weil mir die Ambilight-Geschichte schon sehr zusagt. Mal sehen, was passiert, wenn ich andere Fernseher teste, die andere Funktionen haben, die Philips – zumindest aktuell – nicht bietet. Wie eARC oder HomeKit und AirPlay Unterstützung. Wenn ich das dann unbedingt will ist die Hue Sync-Box eine sehr solide alternative, die ich für minimal schlechter und vor allem etwas aufwändiger halte. Vor allem an der Geld-Front.